Sonntag, 28. Januar 2007

Olmeto

Während der Schnee hier in Lustnau schon wieder vor sich hin taut, schwelge ich mal weiter in Gedanken an unseren letzten Urlaub. :-)

Mittwoch, 6. September 2006

Die beiden Franken, deren Zelt neben unserem befindet, stehen schon um 6.30 Uhr auf, da sie einen Bus erwischen wollen, um ins sagenumwobene Fangotal aufzubrechen (das wir im Verlaufe des Urlaubs auch noch erkunden werden). Wir lassen uns gleich mitwecken und Karl entscheidet heroisch, loszulaufen, um Frühstücksbrot (d.h. natürlich -baguettes) zu holen. Doch leichter gesagt als getan: Der Becker am einen Ortsende hat zu, der andere ist 15 Minuten Fußmarsch entfernt. Nach über 30 Minuten ist Karl wieder da (der Bäcker versuchte vergeblich mich davon abzuhalten, mit den frisch aus dem Ofen geholten Baguettes gleich loszulaufen - aber der Hunger war einfach zu groß).

Als wir dann endlich loswandern, stehen unsere fränkischen Freunde noch immer an der Straße und warten auf den Bus - so genau nehmen es korsische Busfahrer wohl nicht mit Fahrplänen. Die erste Stunde geht es entlang einer Fernverkehrsstraße. Wir nutzen die Gelegenheit und füllen unsere Benzinflasche für den Kocher an einer Tankstelle auf.

Als wir die Straße dann endlich verlassen dürfen (die Füße schmerzen schon vom ungewohnt ebenen Asphalt), geht es steil bergauf. Laut Wanderführer müssen wir immerhin 600 Höhenmeter schaffen. Entsprechend erschöpft sind wir auf unserer Mittagspause. Unsere Wegzehrung (korsischen Ziegenkäse und luftgetrocknete Salami) lockt eine Katze herbei, die uns die ganze Zeit über belauert und regelmäßig versucht, durch dichtes Dornengestrüpp (!) zu uns durchzustoßen. Schließlich gibt sie auf und kauert sich schläfrig neben uns hin.

Dass zwei Stunden Mittagspause zu langen waren, merken wir im zweiten Teil der Etappe: Die Glieder sind schon müde und die Wandermoral lässt zu wünschen übrig. Schließlich erreichen wir aber unser Ziel, bei dem sich allein der Anblick lohnt: Olmeto [GeoTag]. Die kleine Stadt ist an einen steilen Hang gebaut und besteht aus alten rustikalen Steinbauten. Von hier hat man dazu einen schönen Blick in die Bucht von Propriano.


Olmeto hat wie befürchtet keinen Campingplatz und nur einen Haufen Hotels, die dazu noch teilweise ausverkauft sind. Stephan und Fabi können aber eine Hotelière (heißt sie so?) überreden, uns ein aufgebettetes Vierbettzimmer für 70 € für eine Nacht zu überlassen - allerdings ohne petit dejeuner.

Nachdem alle geduscht haben erkunden wir in Ruhe die Stadt und kaufen fürs Abendessen ein. Da wir Geld sparen wollen, suchen wir uns mit unseren Kochern eine ruhige Stelle, um hier unseren Couscous warm machen zu können. Unsere Befürchtung, wegen Brandstiftung mitten in der Stadt (Kochen mit offenem Feuer!) aufgegriffen zu werden, bewahrheitet sich nicht. Die Passanten finden unser Gelage allesamt amüsant.

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