Samstag, 30. August 2008

Mit dem Rad nach Budapest

Nach den zurückliegenden Islandabenteuern wollten wir es vor beginnendem Studienalltag und allerlei Prüfungen noch einmal wissen - und brachen Ende Juli auf eine Radtour auf, die Donau entlang. Die erste Tour führte uns nach Ulm, wo wir gut bewirtet und rundum versorgt wurden (netten Gastgebern sei dank).

Leider musste ein Teammitglied gesundheitlich bedingt schon am dritten Tag abbrechen. Im zweiten Abschnitt, der einige technische Schwierigkeiten (zwei platte Reifen und eine gerissene Speiche, die zum Radwechsel zwang) mit sich brachte, folgten wir der Donau durch Bayern, wobei Regensburg ein absoluter Höhepunkt war. Nicht umsonst bezeichnen es seine Bewohner als nördlichste Stadt Italiens.

Straubing beeindruckte uns nicht nur durch architektonisch, sondern auch durch die ausgesprochen gute Agnes-Bernauer-Torte. Beim Radfahren darf man viel Torte essen.

In Passau fließt der Inn, von den Alpen kommend, in die Donau und verursacht etliche Kilometer lang eine Umfärbung der Donau, die nun eher türkis statt braun ist.

Die landschaftlich schönste Strecke des gesamten Donauradwegs liegt unserer Meinung nach zwischen Passau und Linz. Hier, kurz hinter der Grenze zu Österreich liegt die Schlögener Schlinge. Der Fluss hat sich tief in umgebende Granite und Gneise eingegraben, die so hart sind, dass er sich stark windet und dabei eine 180°-Wendnung vornimmt - zumindest für ein paar hundert Meter.


Auch etliche Piratenschiffe begegneten uns auf der Donau, die meist aber harmlos und uns wohlgesonnen waren.

Das Kloster Melk blendete uns mit seiner barocken Pracht, für die man alle früheren Bauepochen restlos entfernt hatte - schade.

Die Wachau ist nach flacheren Gebieten vorher deutlich steiler, wobei die südlichen Hänge zur Donau hin zum Weinbau genutzt werden. Die Ufer sind umsäumt von Dörfchen mit herausgeputzten Häusern, die durch dezent bröckelnden Putz einen urigen Charme versprühen. Wegen des milden Klimas werden neben Wein vor allem Aprikosen (in Österreich: Marillen) angebaut, die als Marmelade, Schnaps oder pur feilgeboten werden.


In Wien endet für die Hälfte von uns die Reise. Wir nächtigen - erneut bei sehr gastfreundlichen - Bekannten am Stadtrand und nutzen vier Tage lang das reichhaltige kulturelle Angebot der Stadt. Höhepunkt ist der Besuch der Uraufführung einer neuen Inszenierung von Mozarts Zauberflöte im Theater an der Wien.





Nach Wien geht es zu zweit weiter. Christine und ich fahren nach Bratislava und dann einen Tag später auf der südlichen Donauseite nach Ungarn.

Aufgrund unzureichend ausgebauter Radwege entscheiden wir uns für eine Parallelroute fern von der Donau. In Tata besichtigen wir die Wasserburg, abgelenkt durch Artellerielärm auf dem nahegelegenen Truppenübungsplatz.

Auf dem Weg nach Budapest, wieder an der Donau, liegt Esztergom mit seiner majestätischen Basilika. An dieser Stelle macht die Donau einen Knick und fließt seit der Quelle im Schwarzwald nicht mehr von West nach Ost, sondern von Nord nach Süd.

In Szentendre genießen wir die Ruhe vor dem Sturm: Wir sind früh genug aufgestanden, um an den Touristenständen allein vorbeizuschlendern und vom Hügel auf eine friedliche Stadt zu blicken. Bei unserer Abfahrt gen Budapest sind bereits etliche Busladungen angekommen.


Budapest hält uns in seinem Bann. Am Ende der Reise können wir uns für vier Tage erneut von unseren Rädern entledigen und befreit die Stadt erkunden. Am Tag unserer Abfahrt findet zum Nationalfeiertag ein großes Flugzeugrennen über der Donau statt. Wir entfliehen dem Trubel lieber.



Insgesamt waren die 1.300 km ein voller Erfolg. Mit zwischen 50 und 95 km täglich konnten wir die Strecke voll genießen, worauf auch das sonnenreiche und dennoch (meist) nicht zu heiße Sonne einen nicht unerheblichen Einfluss hatte.

2 Kommentare:

Tom hat gesagt…

hey, find eure Tour echt klasse, ein Freund und ich haben das gleiche vor, von Donauwörth (wie der Name schon sagt fließt die Donau durch) immer entlang der Donau bis nach Wien. Von Wien aus wollen wir dann nach Budapest aufs Sziget Festival. Heimfahren wäre ja dann die Schifffahrt ne Option...
Wäre euch echt dankbar wenn Ihr mir ein paar Tips geben könntet...

So long
Tom

Anonym hat gesagt…

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